Mittwoch, 18. September 2013

HAUSCHUTNEY

Frau kann das Zwetschgenwerk nicht lassen. Wie heute schon angekündigt, waren noch einige Zwetschgen der heurige Ernte zu verarbeiten und wie ebenfalls in Aussicht gestellt, wurden sie zu Chutney verarbeitet. Eigentlich eher Relish, aber wer will denn schon so pingelig sein. Das Wort Chutney ist einfach schöner.


Bevor ich die heutige Chutney-Zusammensetzung hier niederschreibe, kehre ich zu den Gedanken zurück, die mich während des Schnippelns und Rührens überfallen haben...

Mir ist aufgefallen, dass ich immer dann, wenn besonders lästige Arbeiten anstehen (insbesondere Verwaltungskram), mein Drang zur kreativen Betätigung schier unaushaltbar wird. Oft, aber nicht immer steht das dringend zu Realisierende im Zusammenahg mit Essen. Wobei ich das absichtlich nicht in die Nähe des Hausfräulichen rücke, denn hier geht es nicht ums Versorgen und Pflichten, sondern um die Lust am Ausprobieren, am Zusammenstellen von Farben, Gerüchen und Geschmäckern und - last not least - oft darum, aus zufällig Vorhandenem etwas zu "komponieren". 



Kurz gesagt: ich beherrsche das Hardcoreprokrastinieren auf höchster Stufe.

Jetzt aber zu den heute dem sicheren Verderbnis entrissenen Zutaten, die in der Blüte ihrer Reife standen; böse Zungen könnten auch sagen auf der Kippe zum Kompostdasein.

HAUS-CHUTNEY

750 g Hauszwetschgen
360 g frische Ananas
80 g Weinbergpfirsich
60 g roter Paprika
130 g Zwiebel
20 g Ingwer
3 frische Chilis (ganz mitgekocht und vor dem Einfüllen entfernt)
1 Vanilleschote (detto, dtdt. dito)
ca. 2 EL Caribbean Curry
ca. 1 EL Garam Masala
700 g Rohrrohzucker
350 ml Apfelessig

Obst und Gemüse klein würfeln, Zucker und Essig darüberschütten.
Langsam unter Rühren erwärmen.
Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, die Gewürze dazugeben.
Unter Rühren ca. 20-25 Minuten lebhaft köcheln lassen.

Vanilleschote und Chilis entfernen und die heiße Masse in penibel ausgewaschene Gläser leeren und selbige verschließen. Ich nehme für Chutney kleine Gläser, da ich lieber öfter kleinere Mengen haben will.


Die Zusammenstellung ist nicht ganz zufällig, ich habe nicht alles Vorhandene verwurschtet, sondern ausschließlich jene Zutaten, die gut zusammenzupassen schienen und ich habe mich nicht getäuscht. Die erste Probe war köstlich und wieder ganz anders als das kürzlich Gepostete. 

Gerade das liebe ich am Chutneykochen: dass man nach Lust und Laune ausprobieren kann.

Das Verhältnis der Zutaten meiner Chutneys ist immer (wie schon öfters erwähnt) 1 Menge vorbereitete Früchte und oder vorbereitetes Gemüse : 1/2 Menge Zucker : 1/4 Menge Essig.


Jetzt hat der Zwetschgensegen endlich ein Ende. Die Früchte schmeckten besonders aromatisch dieses Jahr, aber fast alle waren aufgesprungen. Der Wechsel von Dürre und mittleren Sintfluten waren offensichtlich nicht optimal.

Und nun habe ich keine Ausrede bezüglich der dringend zu verarbeitenden süßen Zwetschgen mehr, jetzt muss ich wohl oder übel in den sauren Verwaltungsapfel beißen. Auch der ist schon überfällig und fällt mir sonst auf den Kopf.

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