Samstag, 10. März 2018

AUFATMEN: ENDLICH VORFRÜHLING

Frau ist am Entspannungswerk. Der (ungeliebte) Winter scheint vorbei zu sein, die klirrende Kälte der letzten Wochen ist (relativ) angenehmen Temperaturen gewichen, sogar in der Nacht sind derzeit keine Minusgrade zu verzeichen.


Höchste Zeit, einen Ausflug in die nahe gelegene Au zu machen und nach Blühendem und Grünendem zu suchen. Wobei Gummistiefel Pflichtadjustierung sind, denn der Boden muss Eis und Schnee erst verdauen.


Einer meiner Lieblingsplätze in der Stadt ist der Auwald an der Salzach. Ein Naturschutzgebiet, in dem Wachsen, Absterben und Veränderung sein darf. Kein Ordnungs- und Sauberkeitswahn stört die Idylle. Ein kleines Refugium für Tier und Mensch. Wobei ich Letzteren kaum je dort treffe.


Auch der Hund, der brav an der Leine dahintrabt, liebt diesen Wald. Denn er verströmt offenbar die wunderbarsten Gerüche. Nicht nur jene, an denen sich meine Nase erfreut. Da macht es gar nicht so viel, dass das Springen über die Baumstämme den altersschwachen Hundegelenken zu mühsam ist.


Die kleinen Baumhöhlen wecken Kindheitserinnerungen. Ich war überzeugt, dass dort Wichtel leben und habe ihnen wunderbare Wohnungen eingerichtet.


Noch treiben die Bäume nicht aus, jetzt haben neben den wenigen Immergrünen Moos, Flechten, Efeu und Baumschwämme ihren großen Auftritt.


So langsam bohren sich Aronstabgewächse aus dem vermodernden Laub...


... und zu meinem Entzücken ist auch der Bärlauch wieder aufgetaucht. Im Garten schone ich ihn noch, weil er dort gar so winzig ist.


Ganz besonder glücklich bin ich über die ersten kleinen Blumen, zum Beispiel über die lila Leberblümchentupfer auf der graubraunen Laubdecke.


Hach, was sind sie doch zauberhaft, diese ersten Leberblümchen und Buschwindröschen und Himmelschlüssel! Labsal für die Seele!


Da kann man getrost über die letzten Schneeflecken, die sich in ganz schattige Winkel verkrochen haben, hinwegsehen. Der nächste Regen wird sie wegschlecken.


Selbst wenn es sich der April wieder einmal einfallen lässt, die Stadt in Schnee zu tauchen: der Frühling ist nicht mehr aufzuhalten. Ich habe es heute gesehen!


In meinem Zauberwald.

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